Donnerstag, 18. Dezember 2014

Test des Phonak Roger Pen

Roger Pen: das Mikrofon mit integriertem Sender.
Ich hatte für 2 Wochen die Gelegenheit, den Roger Pen der Firma Phonak zu testen. Zwar gehöre ich zu den Guthörern unter den CI-Trägern und komme meistens nun gut und ohne Probleme zurecht in der Kommunikation.

Beruflich habe ich allerdings immer wieder auch mit größeren Diskussionsrunden und Meetings zu tun. Hier benötige ich schon grosse, auf Dauer ermüdende, Konzentration, um Sprecher auf etwa 8m Entfernung mit den CI's allein zu verstehen. Nun, wie schlägt sich hier der Pen? Eine Erleichterung wäre hier schon schön...

Kurz gesagt, nach den Tests kann ich sagen: der Pen an sich ist phänomenal! Er erkennt anhand seiner Lage, wie die Mikrofone zu schalten sind. Die Mikrofone sind sehr empfindlich und von guter Qualität!

Roger X: die Funk-Empfänger, angesteckt am FM-
Batterieteil des Opus2.
"Meeting-Modus": Liegt der Pen waagrecht mitten auf dem Tisch, schaltet er auf Rundum und man bekommt sehr deutlich von allen Sprechern, die alle gleich entfernt vom Mikrofon sind, die Stimme und das Gesagte mit. Gerade bei Meetings eine sehr deutliche Erleichterung!

"Reporter-Modus": Wird der Pen schräg nach oben auf eine Person gerichtet, wird der Schall von vorn aus Richtung der Person aufgenommen.

"Dozenten-Modus": Hängt der Pen bei Vorträgen beim Dozenten unter dem Hals, vor der Brust, wird nur die Stimme des Dozenten von oben her aufgenommen.

Ebenso ist eine Verbindung des Pen analog über Kabel z.B. zum Smartphone möglich: ist sehr gut, vielleicht sogar einen Tick besser als bei guten Bluetooth-Kopfhörern wie das Sony MDR-10RBT.

Ebenso ist eine Verbindung des Pen über Bluetooth möglich, hier aber nur über ein Headset-Protokoll wie HSP. Es ist hier kein A2DP möglich. Somit kein Stereoton und gegenüber einer Analog-Verbindung mit deutlichen Einbußen bei der Klangqualität. Zum Telefonieren allerdings ist es völlig ausreichend!

Das bis hier Gesagte zum Pen gilt nur in Verbindung über Funk zu den Empfängern Roger X, die am Audioschuh-Anschluss des CI oder HG angeschlossen werden! Die Klangqualität ist hier in dieser Kombination insgesamt also gut bis sehr gut!

Roger MyLink: Empfänger als Induktionsschleife.
Die Verbindung des Roger Pen über Roger MyLink, einer  Induktionsschleife, kann ich nicht empfehlen, ist glatt durchgefallen! Die akustische Qualität ist hier deutlich eingeschränkt, es fehlen der Bass, vor allem die tiefen und auch mittleren Frequenzen! Die Verständlichkeit ist somit für mich insgesamt miserabel! - Im Vergleich zu anderen Induktionsschleifen ist der MyLink viel schlechter als z.B. das Humantechnik CM-BT2 oder die Kabellösung von GN Resound, der Neck-Loop, wohlgemerkt, die letzteren 2 kann man allerdings auch nicht zusammen mit dem Pen nutzen. Dazu kommt noch, dass beim MyLink über Induktion die Audioqualität noch weiter eingeschränkt wird durch Störungen (Brummen, Zischen, Knacken), die über elektromagnetische Felder von Elektrogeräten der Umgebung hereinkommen, also z.B. Klimaanlagen, PC, Drucker, Neonröhren, Halogenlampen, ... Somit fällt der MyLink im Büro-Alltag und auch zuhause komplett durch!

Montag, 1. Dezember 2014

Sprechendes Piano

Im nebenstehenden Video wird gezeigt, wie eine menschliche Stimme mithilfe eines Piano rekonstruiert wird! So in etwa kann es zu Beginn nach einer CI Implantation klingen. Das Gehirn lernt nach und nach das zu verstehen und ergänzt, verstetigt die Klänge im Lauf der Zeit. Es klingt dann für den CI-Träger normal, natürlich!

Umgekehrt zeigt es, wieviel "Informationsverlust" dabei geschieht im Vergleich zum Hören eines Normalguthörenden! Ein CI-Träger kann etwa 120 bis 250 Töne unterscheiden je nach Implantat. Ein Normalhörender etwa 3000! Dieser Unterschied macht sich beim CI-Träger vor allem im Störlärm oder bei Musik durch erschwertes Verstehen bemerkbar...

Es passt gut hierher - eine tolle, anschauliche Demo!