Donnerstag, 18. Dezember 2014

Test des Phonak Roger Pen

Roger Pen: das Mikrofon mit integriertem Sender.
Ich hatte für 2 Wochen die Gelegenheit, den Roger Pen der Firma Phonak zu testen. Zwar gehöre ich zu den Guthörern unter den CI-Trägern und komme meistens nun gut und ohne Probleme zurecht in der Kommunikation.

Beruflich habe ich allerdings immer wieder auch mit größeren Diskussionsrunden und Meetings zu tun. Hier benötige ich schon grosse, auf Dauer ermüdende, Konzentration, um Sprecher auf etwa 8m Entfernung mit den CI's allein zu verstehen. Nun, wie schlägt sich hier der Pen? Eine Erleichterung wäre hier schon schön...

Kurz gesagt, nach den Tests kann ich sagen: der Pen an sich ist phänomenal! Er erkennt anhand seiner Lage, wie die Mikrofone zu schalten sind. Die Mikrofone sind sehr empfindlich und von guter Qualität!

Roger X: die Funk-Empfänger, angesteckt am FM-
Batterieteil des Opus2.
"Meeting-Modus": Liegt der Pen waagrecht mitten auf dem Tisch, schaltet er auf Rundum und man bekommt sehr deutlich von allen Sprechern, die alle gleich entfernt vom Mikrofon sind, die Stimme und das Gesagte mit. Gerade bei Meetings eine sehr deutliche Erleichterung!

"Reporter-Modus": Wird der Pen schräg nach oben auf eine Person gerichtet, wird der Schall von vorn aus Richtung der Person aufgenommen.

"Dozenten-Modus": Hängt der Pen bei Vorträgen beim Dozenten unter dem Hals, vor der Brust, wird nur die Stimme des Dozenten von oben her aufgenommen.

Ebenso ist eine Verbindung des Pen analog über Kabel z.B. zum Smartphone möglich: ist sehr gut, vielleicht sogar einen Tick besser als bei guten Bluetooth-Kopfhörern wie das Sony MDR-10RBT.

Ebenso ist eine Verbindung des Pen über Bluetooth möglich, hier aber nur über ein Headset-Protokoll wie HSP. Es ist hier kein A2DP möglich. Somit kein Stereoton und gegenüber einer Analog-Verbindung mit deutlichen Einbußen bei der Klangqualität. Zum Telefonieren allerdings ist es völlig ausreichend!

Das bis hier Gesagte zum Pen gilt nur in Verbindung über Funk zu den Empfängern Roger X, die am Audioschuh-Anschluss des CI oder HG angeschlossen werden! Die Klangqualität ist hier in dieser Kombination insgesamt also gut bis sehr gut!

Roger MyLink: Empfänger als Induktionsschleife.
Die Verbindung des Roger Pen über Roger MyLink, einer  Induktionsschleife, kann ich nicht empfehlen, ist glatt durchgefallen! Die akustische Qualität ist hier deutlich eingeschränkt, es fehlen der Bass, vor allem die tiefen und auch mittleren Frequenzen! Die Verständlichkeit ist somit für mich insgesamt miserabel! - Im Vergleich zu anderen Induktionsschleifen ist der MyLink viel schlechter als z.B. das Humantechnik CM-BT2 oder die Kabellösung von GN Resound, der Neck-Loop, wohlgemerkt, die letzteren 2 kann man allerdings auch nicht zusammen mit dem Pen nutzen. Dazu kommt noch, dass beim MyLink über Induktion die Audioqualität noch weiter eingeschränkt wird durch Störungen (Brummen, Zischen, Knacken), die über elektromagnetische Felder von Elektrogeräten der Umgebung hereinkommen, also z.B. Klimaanlagen, PC, Drucker, Neonröhren, Halogenlampen, ... Somit fällt der MyLink im Büro-Alltag und auch zuhause komplett durch!

Montag, 1. Dezember 2014

Sprechendes Piano

Im nebenstehenden Video wird gezeigt, wie eine menschliche Stimme mithilfe eines Piano rekonstruiert wird! So in etwa kann es zu Beginn nach einer CI Implantation klingen. Das Gehirn lernt nach und nach das zu verstehen und ergänzt, verstetigt die Klänge im Lauf der Zeit. Es klingt dann für den CI-Träger normal, natürlich!

Umgekehrt zeigt es, wieviel "Informationsverlust" dabei geschieht im Vergleich zum Hören eines Normalguthörenden! Ein CI-Träger kann etwa 120 bis 250 Töne unterscheiden je nach Implantat. Ein Normalhörender etwa 3000! Dieser Unterschied macht sich beim CI-Träger vor allem im Störlärm oder bei Musik durch erschwertes Verstehen bemerkbar...

Es passt gut hierher - eine tolle, anschauliche Demo!

Freitag, 21. November 2014

HAC 2014

Hier berichtete ich letztes Jahr schon von der amerikanischen Norm für Hörgeräte- u. CI-Kompatibilität von Handys und Smartphones. Da aktuell mein Smartphone, ein Motorola Razr i, den Geist aufgab (wohl der Speicher kaputt), schaute ich mich nach aktuellen Geräten um und fand hier die folgende Liste:
Es sind hier einige gute Geräte mit der besten Kategorie M3 bis M4/T4 aufgeführt, empfehlen kann man hier u.a. LG G2, LG G3, Motorola Moto G, Motorola Moto X oder HTC One und HTC One M8. Auch Apple hat gute Varianten: 5s, 5c od. 6. Besonders gut mit M4/T4 sind hier die von Motorola: Moto G und Moto X (2. Generation)! Das Google Nexus 6 ist eigentlich von Motorola und baut auf dem Moto X auf, d.h. es ist ebenfallls eingestuft mit M4/T4, allerdings mit ca. 700€ sehr teuer. Besonders interessant vom Preis-/Leistungsverhältnis her ist dagegen das LG G2 mit ca. 300€ (ist mit M3/T4 auch gut eingestuft!). Achtet bei der Auswahl genau auf die Typbezeichnungen, Varianten davon können wieder ganz schlecht für uns Schlappohren sein!

Device Rating
Samsung Galaxy Axiom™M4
Samsung Galaxy Note™ 10.1 Wi-FiN/A
U.S. Cellular® Home PhoneTTY/TTD capable
LG Saber™M4/T4
Samsung Chrono™M4/T4
LG Freedom™ IIM3/T3
Pantech Verse (Certified Pre-Owned)M3/T3
Motorola Grasp™M3/T3
Samsung Chrono™ 2 (Certified Pre-Owned)M4/T4
Kyocera DuraPro (Certified Pre-Owned)M4/T4
Alcatel ONE TOUCH Premiere™ (Certified Pre-Owned)M3/T3
Motorola Quantico™M4/T3
Samsung Two Step™ R470 - RedM4
Pantech VerseM3/T3
Samsung Two Step™ R470 - PurpleM4
Motorola Quantico™ - BlackM4/T3
LG Wine® III (Certified Pre-Owned)M4/T4
Samsung Two Step™ R470 - BlueM4
LG Envoy™ II (Certified Pre-Owned)M4
Samsung Freeform® 4 (Certified Pre-Owned)M4/T4
LG Envoy™ II - Without Camera (Certified Pre-Owned)M4
Samsung Galaxy Note® 10.1 4G LTE™N/A
LG Envoy™ IIM4
LG Rhythm™ UX585 - BlackM3/T3
LG Mystique™M4/T4
LG Banter™ TouchM4/T4
Samsung SCH-LC11 Mobile HotspotN/A
Samsung Two Step™ R470 - OrangeM4
LG Envoy™ II - Without CameraM4
Kyocera Neo™ E1100M3/T4
LG Freedom™ (Certified Pre-Owned)M4/T4
Samsung Messager® Touch - BlueM4/T3
Samsung Messager® Touch - BlackM4/T3
Samsung Gloss™ SCH-U440 - CharcoalM4/T4
Samsung Profile™M4/T3
LG Rhythm™ UX585 - PinkM3/T3
Samsung Stride™M4/T4
Samsung Freeform® 4M4/T4
LG Bliss™ - WhiteM4/T3
U.S. Cellular® Home PhoneTTY/TTD capable
Pantech CDM8635M4/T4
LG G Pad™ 7.0 LTE - BlackN/A
Samsung Caliber™M4/T4
Samsung Chrono™ 2M4/T4
LG Attune™M4/T3
Kyocera E1000M3/T4
Kyocera DuraProM4/T4
ZTE Unite™ II Mobile HotspotN/A
ZTE Unite™ Mobile HotspotN/A
LG UX220M4
LG Wine® 2 - BlueM3/T4
PCD Wrangler™M4/T4
Alcatel ONE TOUCH Premiere™M3/T3
Samsung Galaxy Tab™ 10.1N/A
LG Wine® 2 - GrayM3/T4
LG Wine® 2 - RoseM3/T4
Motorola Hint™ QA30M4/T3
LG Tritan™ UX840M4/T4
Samsung Trill™ R520M4/T3
LG Helix™M4/T4
LG Bliss™ - BlackM4/T3
U.S. Cellular® Vehicle Entertainment HubN/A
Samsung Freeform™M4/T4
Samsung Gloss™ SCH-U440 - PinkM4/T4
LG Envoy™ III - With CameraM4/T4
Motorola W385 - PlumM4/T4
Motorola W385 - SilverM4/T4
LG Envoy™ III - Without CameraM4/T4
LG Wine™ UX280 - SilverM3/T4
LG Wine™ UX280 - RedM3/T4
Samsung Character™ - GrayM4/T4
LG Banter™ UX265M3/T4
LG Envoy™M4
LG Freedom™M4/T4
Samsung Galaxy Tab® 4 10.1 - Black 16GBN/A
Samsung Galaxy Tab® 4 10.1 - White 16GBN/A
Samsung Axle™ R311M4
Samsung Character™ - BlueM4/T4
Motorola Crush™M4 / T3
Samsung Freeform® 5M4/T3
LG Wine® IIIM4/T4
LG G Pad™ 7.0 LTE - WhiteN/A
Motorola Defy™ XTM4/T3
LG Splendor™M4/T4
Motorola Electrify™ 2M4/T3
Alcatel ONE TOUCH Shockwave™ (Certified Pre-Owned)M4/T3
Huawei Ascend® Y (Certified Pre-Owned)M4/T3
Motorola Electrify™ MM4/T4
Kyocera Hydro XTRMM4/T3
Samsung Galaxy S® IIM4/T3
Samsung Repp™ (Certified Pre-Owned)M4
Samsung Exec™M4/T4
Huawei Ascend II™M4/T3
ZTE Director™M4
ZTE Render™ (Certified Pre-Owned)M4/T3
LG Splendor™ (Certified Pre-Owned)M4/T4
Motorola Electrify™ 2 (Certified Pre-Owned)M4/T3
LG Genesis™M3
HTC Touch™M3
Motorola Moto G™ LTE - BlackM4/T4
Motorola Moto G™ LTE - WhiteM4/T4
BlackBerry® BlackBerry® Tour™ 9630M3
ZTE Imperial™M4/T4
BlackBerry® BlackBerry® Pearl™ Flip 8230M4/T4
Alcatel ONE TOUCH Shockwave™M4/T3
Apple® iPhone® 5s - Gold 16GBM3/T4
Apple® iPhone® 5s - Silver 32GBM3/T4
Apple® iPhone® 5s - Silver 16GBM3/T4
Apple® iPhone® 5s - Space Gray 16GBM3/T4
Samsung Galaxy Mega™ (Certified Pre-Owned)M4
Motorola Moto X™ - Woven Black (Certified Pre-Owned)M4/T4
Motorola Electrify™ M (Certified Pre-Owned)M4/T4
HTC One™ V (Certified Pre-Owned)M4/T4
HTC Desire™M4/T3
HTC Merge™ (Certified Pre-Owned)M4/T4
LG Optimus F7™M4/T3
Samsung Galaxy S® 5 - Gold 16GBM4/T4
Samsung Galaxy Metrix™ 4GM4
Samsung Galaxy S® II - WhiteM4/T3
Motorola Electrify™M4/T4
HTC Merge™M4/T4
Apple® iPhone® 5c - Blue 8GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - Green 8GBM3/T4
LG Apex™M4/T4
BlackBerry® BlackBerry® 8830™M4/T4
Apple® iPhone® 5c - Pink 32GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - Green 32GBM3/T4
HTC Touch Pro™M3
Apple® iPhone® 5c - Blue 32GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - Yellow 16GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - Yellow 32GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - White 32GBM3/T4
Samsung Galaxy S® 5 - Charcoal Black 16GBM4/T4
Samsung Galaxy S® 5 - Shimmery White 16GBM4/T4
Apple® iPhone® 5c - Yellow 8GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - Pink 8GBM3/T4
Motorola Moto X™ (2nd Gen.) - BlackM4/T4
Apple® iPhone® 5c - White 8GBM3/T4
ZTE Render™M4/T3
LG G3 - Original WhiteM4/T4
Apple® iPhone® 5s - Space Gray 32GBM3/T4
Samsung Galaxy Note® II - Titanium 16GBM4
BlackBerry® BlackBerry® Curve™ 8330 - RedM4/T4
Apple® iPhone® 5s - Silver 64GBM3/T4
Apple® iPhone® 5s - Gold 32GBM3/T4
BlackBerry® BlackBerry® Curve™ 8330 - TitaniumM4/T4
Samsung Galaxy S® Aviator™M4/T4
Apple® iPhone® 5s - Space Gray 64GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - Blue 16GBM3/T4
LG Optimus U™M4/T4
Apple® iPhone® 5s - Gold 64GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - Pink 16GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - Green 16GBM3/T4
Apple® iPhone® 5c - White 16GBM3/T4
Samsung Gem™M4
Apple® iPhone® 6 - Gold 128GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 - Gold 64GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 - Space Gray 128GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 - Space Gray 64GBM3/T4
Samsung Galaxy Mega™M4
BlackBerry® Curve™ 8530 - RedM4/T4
Apple® iPhone® 6 Plus - Space Gray 16GBM3/T4
ZTE Grand S Pro™M4/T4
Apple® iPhone® 6 Plus - Silver 16GBM3/T4
BlackBerry® Torch™ 9850M3/T3
Apple® iPhone® 6 Plus - Silver 64GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 Plus - Silver 128GBM3/T4
Samsung Galaxy S® 4 Mini - White FrostM4/T4
Apple® iPhone® 6 Plus - Gold 64GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 Plus - Gold 128GBM3/T4
Apple® iPhone® 4s - Black 8GBN/A
Apple® iPhone® 6 Plus - Space Gray 64GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 Plus - Space Gray 128GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 - Silver 64GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 - Silver 128GBM3/T4
Motorola Moto G™M3/T4
Apple® iPhone® 6 - Gold 16GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 Plus - Gold 16GBM3/T4
Apple® iPhone® 6 - Silver 16GBM3/T4
BlackBerry® Curve™ 8530 - BlackM4/T4
Apple® iPhone® 6 - Space Gray 16GBM3/T4
Samsung Galaxy S® III - White 16GBM4/T4
Apple® iPhone® 4s - White 8GBN/A
Motorola Moto X™ - Woven BlackM4/T4
Samsung Galaxy S® 4 Mini - Black MistM4/T4
Samsung Mesmerize™M4
Samsung Galaxy S® 4 - White Frost 16GBM4
Samsung Galaxy S® 4 - Black Mist 16GBM4
Samsung Acclaim™M4/T3
HTC Wildfire S™ - GrayM4/T4
HTC Touch Pro 2™M3
HTC Hero S™M4/T4
Samsung Galaxy Note® 3 - Titanium 32GBM4/T3
Motorola Moto E™M4/T4
Motorola Moto X™ - Woven WhiteM4/T4
BlackBerry® Curve™ 9330M4/T4
BlackBerry® Bold™ 9650M4/T4
Samsung Galaxy Note® 4M4/T4
Samsung Repp™M4
Motorola Moto X™ - TurquoiseM4/T4
HTC One™ VM4/T4
HTC 7 Pro™M4/T4
Samsung ATIV Odyssey™M4
HTC Snap™M3
Samsung Galaxy S® III - Blue 16GBM4/T4
Samsung Galaxy S® III - White 32GBM4/T4
BlackBerry® Curve™ 9350M4/T3
LG G3 - TitaniumM4/T4
Huawei Ascend® YM4/T3
HTC Wildfire S™-PurpleM4/T4

Quellen:

http://www.uscellular.com/uscellular/services/hearing-aid.jsp
http://www.verizonwireless.com/aboutus/accessibility/products.html
http://www.lg.com/us/public-notices/general/hearing-aid-compatibility-20120702
http://www.lg.com/us/public-notices/mobile/hearing-aid-compatibility-hac
http://www.mdhearingaid.com/blog/mobile-phones-compatible-with-hearing-aids/
http://www.phonearena.com/phones/compare/Google-Nexus-6,LG-G2/phones/8626,7969
http://www.phonearena.com/phones/compare/LG-G2,HTC-One/phones/7969,7678

Freitag, 17. Oktober 2014

Neues Urteil zur Kostenerstattung von Hörgeräten

Krankenkasse muss Kosten für teures Hörgerät übernehmen

Wie aktuell zu erfahren, hat das LSG Darmstadt kürzlich Anfang September 2014 ein neues Urteil (Aktenzeichen: L 8 KR 352/11) gefällt, nachdem die Kostenerstattung der gesetzlichen Krankenkassen für Hörgeräte nicht auf den Festbetrag begrenzt sind, wenn nur ein höherwertiges, teures Hörgerät eine Schwerhörigkeit weitgehend bzw. bestmöglich ausgleichen kann. Ähnlich urteilte schon das LSG Stuttgart.

Sehr interessant ist hier vor allem, dass die Krankenkasse nun nicht mehr auf andere (bzw. günstigere) Hörgeräte verweisen darf, falls sie nicht nachweisen kann, dass diese dieselbe Leistung hinsichtlich des Sprachverständnisses erzielen. - Aber lest selbst! ;) Eine solche Klarstellung hätte ich schon zu meinen Hörgeräte-Zeiten brauchen können...

Die vorzeitige Bezahlung der Hörgeräte beim Akustiker hob hier nicht den Anspruch auf gegenüber der Krankenkasse auf Kostenerstattung! (Ich persönlich wäre hier vorsichtig und würde mit der Bezahlung - mit schriftlicher Ankündigung gegenüber der Krankenkasse - warten bis der 1. Widerspruch abgelehnt wurde. Danach kann auch Klage beim Sozialgericht erhoben werden. - Andere Gerichte haben noch nicht so in dieser Form entschieden!)

Zitate aus der Presseerklärung des Gerichts:

"Die Versorgung mit Hörgeräten dient dem unmittelbaren Behinderungsausgleich. Insoweit gilt das Gebot eines möglichst weitgehenden Ausgleichs des Funktionsdefizits. Die gesetzliche Krankenkasse kann sich nur dann auf eine Festbetragsregelung berufen, wenn diese eine sachgerechte Versorgung des Versicherten ermöglicht. Andernfalls muss sie die kompletten Kosten für das erforderliche Hörgerät tragen. Dies entschied in einem heute veröffentlichten Urteil der 8. Senat des Hessischen Landessozialgerichts.

Schwerhöriger Mann klagt auf Erstattung der Kosten über dem Festbetrag Ein Verwaltungsfachangestellter aus Nordhessen leidet an einer an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit. Nach einer entsprechenden Testphase empfahl ihm der Hörgeräteakustiker ein Hörgerät für rund 4.900 €, mit welchem er sogar Telefongespräche führen kann, und zeigte dies der Krankenkasse an. Diese teilte dem 51-jährigen Mann mit, dass sie den Festbetrag von rund 1.200 € übernehme. Der Hörgeschädigte erwarb das teure Hörgerät. Seinen Antrag auf Erstattung des Differenzbetrages von ca. 3.700 € lehnte die Krankenkasse ab. Das Sozialgericht wies die Klage des Mannes mit der Begründung ab, dass dieser bereits vor der ablehnenden Entscheidung der Krankenkasse das Hörgerät erworben und damit den vorgeschriebenen Beschaffungsweg nicht eingehalten habe.

Versorgungsanzeige beinhaltet umfassenden Leistungsantrag Das Landessozialgericht verurteilte hingegen die Krankenkasse zur Erstattung der rund 3.700 €. Zunächst stellten die Richter fest, dass die Versorgungsanzeige des Hörgeräteakustikers einen Leistungsantrag auf bestmögliche Versorgung mit einem Hörgerät beinhalte. Gewähre die Krankenkasse hierauf den Festbetrag, so lehne sie damit inzident die Kostenübernahme für eine höherwertige Hörgeräteversorgung ab. Da die Krankenkasse den Antrag habe prüfen können, sei auch der Beschaffungsweg eingehalten, wenn der Versicherte das Hörgerät kaufe, bevor die Krankenkasse die Kostenübernahme des Differenzbetrages ausdrücklich abgelehnt habe.

Fehlender Nachweis einer günstigeren Versorgungsmöglichkeit geht zu Lasten der Krankenkasse Zudem wiesen die Richter darauf hin, dass die Krankenkassen - wie auch die Rentenversicherungsträger - den hörgeschädigten Versicherten keinen Zugang zu unabhängigen Beratungs- und Begutachtungsstellen böten. Damit erhielten die Versicherten keine von Gewinnerwartungen unabhängige Untersuchung und Anpassung der in Betracht kommenden Hörgeräte. Diese Aufgabe würden sie vielmehr an die Hörgeräteakustiker „outsourcen“. Daher gehe es zu Lasten der Krankenkasse, wenn sich im Gerichtsverfahren nicht mehr klären lasse, ob auch ein günstigeres Hörgerät einen möglichst weitgehenden Ausgleich der Funktionsdefizite erzielt hätte. Die Krankenkasse könne sich ferner nicht darauf berufen, dass der Hörgeräteakustiker zu einer eigenanteilsfreien Versorgung verpflichtet sei. Diese vertragliche Verpflichtung betreffe nur das Vertragsverhältnis zwischen Krankenkasse und Leistungserbringer und habe keine Auswirkungen auf den Hilfsmittelanspruch des Versicherten. (AZ L 8 KR 352/11 – Die Revision wurde nicht zugelassen. Das Urteil wird unter www.lareda.hessenrecht.hessen.de ins Internet eingestellt.)

Hinweise zur Rechtslage

§ 2 Sozialgesetzbuch Fünftes Buch (SGB V)(2) Die Versicherte erhalten die Leistungen als Sach- und Dienstleistungen (…)

§ 13 SGB V(3) Konnte die Krankenkasse eine unaufschiebbare Leistung nicht rechtzeitig erbringen oder hat sie eine Leistung zu Unrecht abgelehnt und sind dadurch Versicherten für die selbstbeschaffte Leistung Kosten entstanden, sind diese von der Krankenkasse in der entstandenen Höhe zu erstatten, soweit die Leistung notwendig war. (…)

§ 27 SGB V(1) Versicherte haben Anspruch auf Krankenbehandlung, wenn sie notwendig ist, um eine Krankheit zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern. Die Krankenbehandlung umfaßt (…) Versorgung mit (…) Hilfsmitteln, (…).

§ 33 SGB V(1) Versicherte haben Anspruch auf Versorgung mit Hörhilfen (…), die im Einzelfall erforderlich sind, um den Erfolg der Krankenbehandlung zu sichern, einer drohenden Behinderung vorzubeugen oder eine Behinderung auszugleichen, (…)

§ 12 SGB V(1) Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.(2) Ist für eine Leistung ein Festbetrag festgesetzt, erfüllt die Krankenkasse ihre Leistungspflicht mit dem Festbetrag.

§ 36 SGB V(1) Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen bestimmt Hilfsmittel, für die Festbeträge festgesetzt werden. (…)"

Pressemeldung des www.heilpraxisnet.de:

"Wenn jemand nur mit einem teuren Hörgerät seine Hörschwäche ausgleichen kann, muss die Krankenkasse diese Kosten trotz Festbetragsregelung übernehmen, so ein Urteil des Landessozialgericht Darmstadt (LSG). Laut Pressemitteilung des LSG Darmstadt hatte ein nahezu tauber Verwaltungsfachangestellter im konkreten Fall nach der Beratung durch einen Hörgeräteakustiker ein Hörgerät für 4900 € erworben, da dieses seine Schwerhörigkeit fast vollständig beseitigte und ihn sogar wieder in die Lage versetzte zu telefonieren. Seine Krankenkasse wollte dem Antrag auf Erstattung der Differenz aber nicht bewilligen und war nur bereit den Festbetrag in Höhe von 1200 € zu übernehmen."

Somit gilt weiterhin die hier oder hier beim DSB schon beschriebene Vorgehensweise zur Auswahl von Hörgeräten und Antragsstellung zur Kostenerstattung. Geändert haben sich nur die Festbeträge, die sind nun etwas höher (ca. 785 € und für  WHO4 bis zu ca. 1000 €).

Quellen:

Dienstag, 30. September 2014

Noch a' bißle mehr...

Fazit: Mein Sprachverständnis der Freiburger Einsilber nun bis etwa
65% einzeln und bis 85% für beide CI's zusammen.
Hier eine kleine Rückmeldung von mir...
Hatte jetzt eine intensivere Reha-Einheit im CCIC Tübingen über 2 Tage mit Hörtraining und 2 Anpassungen, wo wir den Klangeindruck links und rechts optimiert und nun endlich weitgehend vereinheitlicht haben. Hauptsächlich rechts (beim bisher schwierigeren, dumpferen Ohr) die Töne für Bass und Zisch-Laute leicht reduziert und die mittleren für die Vokale angehoben nach meinen Hinweisen. Mit dem Ergebnis des Hörtest danach im Labor kann ich nun sehr zufrieden sein! ;) Das Verstehen im Alltag der letzten Monate widerspiegelt sich nun auch unter Laborbedingungen...

Dadurch, dass der Bass etwas abgesenkt wurde, konnte ich nun wieder die Lautstärke insgesamt um 2-3 Stufen anheben, so dass es noch angenehm bleibt, und nun mir doch das Verstehen in schwierigen Situationen wie Party, Cafe oder am Fernseher nochmals deutlich erleichtert... und kratze nun wohl gesamt nahe an 100% an rechten Rand:)

Ich will damit sagen, es lohnt sich, am Ball zu bleiben, mitzudenken und auch nach Jahren sind noch deutliche Verbesserungen möglich. Es braucht Zeit, zum einen, sich an die Stimulation, die nötigen Lautstärken zu gewöhnen und andererseits herauszufinden, wo was wie optimiert werden kann, so dass die Techniker das entsprechend einstellen können.

Zur Einordnung aber noch der Hinweis: wie auch hier bei Wikipedia erklärt wird, verstehen Normalhörende Einsilber etwa bei 50 dB zu 100% mit einem Ohr allein, siehe untere Normallinie im Diagramm. Zimmerlautstärke ist etwa zw. 65 dB u. 80 dB. Etwa 10 dB Unterschied bedeuten eine Verdopplung der Lautstärke. Und Zahlen sind deutlich leichter zu verstehen. Normalhörende schaffen das schon bei 30 dB zu 100% mit einem Ohr, siehe obere Normallinie.
 Und noch ein Vergleich: Die Hörschwelle für Geräusche pendelt sich bei einem CI-Träger ungefähr bei 20 dB ein - reicht etwa um das Salz rieseln zu hören. ;) Junge, normalhörende Hüpfer haben ihre Hörschwelle etwa bei 0 dB.

Es bleibt also - und wird immer so bleiben - eine deutliche Lücke zum Hören eines Normalhörenden... - wichtig ist aber, wie man im Alltag zurecht kommt, und das geht nun wirklich gut.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Leise rieselt das Salz...

Mein linker SP - Med-El Opus2 - mit CI-Halterung, offen als Ring.
Der Zapfen ist fast völlig gestutzt. So ist es angenehm zu tragen,
denn das Ohr wird belüftet und den SP hält es sicher am Kopf,
wenn sich die Spule mal wieder selbständig macht!
Inzwischen, nach fast 3 Jahren und mit 2 CI, bin ich nun soweit, daß ich das Salz leise aus dem Salzstreuer rieseln höre! ;)

Anfang Juni hatte ich meine letzte Anpassung, da der Höreindruck links und rechts wieder stärker auseinander driftete. Empfand rechts wieder ein "Loch" bei den mittleren Frequenzen im Vergleich zu links, vieles war undeutlicher zu hören, wurde "verschluckt". Bei diesem Termin wurden nun nach meinen Angaben rechts die Mitten und Höhen deutlich angehoben bis der Klangeindruck rechts und links subjektiv fast identisch war. Danach war wieder zuerst mal Gewöhnung angesagt und nach einigen Wochen im Zickzack (!) (wieder die anstrengenden "Kapriolen"), an denen ich die Lautstärke links und vor allem rechts über die Fernbedienung immer wieder lauter oder leiser stellen musste, um einen gleich lauten Höreindruck von beiden Seiten zu bekommen. Tendenziell habe ich die SP's somit noch lauter gestellt und höre nun Salz rieseln...  Jetzt habe ich wieder einen stabilen Zustand erreicht, fast perfekt - links sind die Zischlaute etwas leiser - das zu ändern musss warten bis zum nächsten Termin - und höre nun gleichermaßen detailliert von beiden Seiten! :)
Dazu bekam ich noch ein weiteres "Fernseh"-Programm spendiert mit identischer Einstellung bis auf einen deutlich höheren Maplaw-Wert, um testen zu können, ob ich z.B. am Fernseher im Freifeld damit nun leichter verstehen würde. Der Effekt des höheren Maplaw-Wertes - neben den früher schon gut angepassten T-Levels - ist es, dass stärker komprimiert wird: d.h. leise Geräusche sind deutlich lauter, während Lautes gleich laut bleibt. Somit klingt es nun tatsächlich z.B. am Smartphone oder TV nun vieles deutlicher, insbesondere der Tiefton ist voller, "kräftiger" und tendenziell ist es so nun noch leichter zu verstehen. Allerdings ist es sehr von der Qualität der Lautsprecher abhängig - da kann ich nun schon verstehen, dass viele sich eine gute Sound-Bar für den TV anschaffen! - Für mich sind Kopfhörer aber immer noch nicht zu schlagen, hier schaffe ich ganz locker und mit Genuß 100% Sprachverständnis!
Für den Alltag ist dieses "Fernseh"-Programm eher zu laut, oder müsste dann zum Ausgleich etwa 1 bis 2 Stufen leiser stellen!? Muss das nun noch mehr in der Praxis austesten, insbesondere ob es z.B. in der Kneipe im lauten Umfeld dann schwieriger wird, was zu verstehen wg. der höheren Kompression, wenn zu stark, geht das dann womöglich in einem "Lärmbrei" über...

Im Alltag läuft es nun sehr gut, muss nun eher selten nachfragen!
Nun versuche ich mich an schwererem Stoff - z.B. englischen Songs! Verstehe jetzt den Text akustisch gut, wenn ich ihn mitlesen kann. Das Ziel ist nun, das frei ohne Hilfestellung zu können, z.B.:

Song "Stop this train", John Mayer - Jess Greenberg (Text)


No, I'm not colorblind.
I know the world is black and white.
Try to keep an open mind but,
I just can't sleep on this tonight.

[Chorus]
Stop this train.
I wanna get off
and go home
again.
I can't take the speed
it's movin in.
I know I can't.
But honestly,
won't someone stop this train?

Don't know how else to say it...
Don't wanna see my parents go.
One generation's length away
from fighting my life out on my own.

[Chorus]
Stop this train.
I wanna get off
and go home
again.
I can't take the speed
it's movin in.
I know I can't.
But honestly,
won't someone stop this train?

So scared of getting older.
I'm only good at being young.
So I play the numbers game
to find a way to say that
life has just begun.

Had a talk with my old man.
Said, "Help me understand"
He said, "Turn 68...
You renegotiate.
"Don't stop this train.
Don't for a minute change
the place you're in.
And don't think I couldn't
ever understand.
"I tried my hand.
John, honestly,
we'll never stop this train."

Once in a while,
when its good,
it'll feel like it should.
And they're all still around
and you're still safe and sound.
And you don't miss a thing
till you cry
when you're drivin
away in the dark.

Singing,
"Stop this train.
I wanna get off
and go home again.
I can't take the speed
its movin in
I know I can't.
Cause now I see,
I'll never stop this train."

So hoffe ich mal, meine Englischkenntnisse mittelfristig nun auch mündlich  stark verbessern zu können! :) Ziele braucht der Mensch! :)

Dieses "Projekt" war u. ist ein voller Erfolg!
Ich bin nun ziemlich am Ende dieser Story zu meiner CI-Implantation angekommen - habe damit nun alles erreicht, was zu hoffen war! Über die Jahre könnte das Sprachverständnis langsam noch etwas besser werden... wir werden sehen! ;)

Ich werde nun in Zukunft sporadisch über Neuerungen rund um CI, HG oder was sonst so interessiert, berichten.

Wünsche noch viel Spaß beim Stöbern im Blog!

Montag, 23. Juni 2014

CI Vergleich 2014

Hinweis: neuer CI Vergleich für 2016 hier.

Med-El hat aktuell ihren neuen Prozessor Sonnet und das neue Implantat Synchrony vorgestellt. Ebenso führt Cochlear nun die neue Nucleus Profile Implantatserie ein, anstatt der zurückgezogenen CI 500 Serie.

Somit nun die aktualisierte Übersicht der CI's der 4 bekannten Hersteller (die Fassung von 2013 ist hier zu finden):


Hersteller Advanced Bionics (AB) Cochlear Med-El Oticon/Neurelec
Signalprozessor / Sprachprozessor Naida CI Q70 (HdO)
Naida CI Q90 EAS (HdO)
Harmony (HdO)
Neptune (Tasche)
Nucleus 6 (N6, HdO: CP 910/920)
Nucleus 5 (N5, HdO: CP 810)
HdO: Sonnet
Single-Unit: Rondo
HdO: Opus2
Digi SPK, Saphyr SP (HdO)
Anzahl Mikrofone u. Typ 2 bis 4 (oben am SP u. am T-Mic) 2 (omni-direktional, für Zoom-Funktionen) Sonnet: 2 (Richtmikrofone),
Rondo: 1
Opus2: 1
2 (omni-direktional)
IDR, Mikrofonempfindlichkeit 80 dB 80 dB (Klangfenster 45 dB) 75 dB (Klangfenster 55 dB) 80 dB
Implantat (Länge) HiRes 90K (56,0mm)

HiRes 90K Advantage
Nucleus Profile Series (3.9mm x 50,5mm) (statt CI 500 Serie)


CI 24RE

CI 422 Slim-Straight
Synchrony (Titan: 4,5mm x 45,7mm)

Concerto (Titan: 4,5mm x 45,7mm)


Pulsar (Keramik: 33,6mm)


Sonata (Titan: 45,7mm)
Digisonic SP /
Digisonic SP evo (30,2mm), kein Fräsen, Befestigung mit 2 Schrauben, d.h. kürzeste OP-Zeit
MRT erlaubt? (nur mit Rücksprache mit dem Hersteller) ja, <= 1.5 Tesla
(Magnet entfernbar)
ja, <= 1.5 Tesla (Magnet entfernbar) ja, Synchrony <= 3.0 Tesla (Magnet frei beweglich, muss nicht entfernt werden, ist aber entfernbar),
andere Implantate <= 1.5 Tesla.
ja, <= 1.5 Tesla
Anzahl Stimulations-
kanäle
16 22 (davon werden bei ACE bis 12 verwendet pro Durchlauf, siehe Kodierungsstrategien) 12 20 (? pro Durchlauf)
Anzahl Stromquellen 16 1 24 1
Art der Stimulation parallel sequentiell parallel im Tieftonbereich ( 3 od. 4 Kontakte/Kanäle) und sequentiell sequentiell
Maximale Pulsrate 83000/s 31500/s 50704/s 24000/s
Anzahl Frequenz-/Spektral-
bänder bzw. potenziell unterscheidbare Ton-
höhen ("Virtuelle Kanäle", "Virtuelle Elektroden", "pitches" mithilfe Stromsteuerung/
-verteilung durch Überlagerung)
Implementiert: 120

Mittelwert, ermittelt in Studien: 100


(aus Forschung: manche können bis zu 460 Töne unterscheiden)
Mittelwert, ermittelt in Studien: 161 Je nach Kodierungs-strategie implementiert: bis zu 250 63
Frequenzbereich 150 bis 8000 Hz 188 bis ca. 8000 Hz 70 bis 8500 Hz ?
Elektrodenträger
(Länge über alle Kontakte)
HiFocus 1j 17mm

HiFocus Helix 13mm


HiFocus Mid-Scala atraumatisch
Contour Advance (vorgeformt) 19mm,

Double Array,


Slim-Straight 20mm (atraumatisch),



Hybrid/EAS,

Straight.

ABI
STANDARD/FORM:
Standard 31mm Medium 24mm Compressed 12mm

Split

FLEX atraumatisch: 

FlexSoft 31mm, 
Flex28 28mm, 
Flex24 24mm, 
Flex20 20mm

ABI
Standard 25mm

evo 24mm atraumatisch


Binaural 17mm


ABI
Anzahl Elektrodenkontakte 16 + 2 22 + 2 (19 od. 24) + 2 je nach Träger, 1 bis 2 je Kanal 20 + 2 od. binaural:
2 x 12
Signalkodierungsstrategien HiRes 120ACE, SPEAK, MP3000 HD-CIS, FineHearing (FSP, FS4, FS4p) ?
Kodierung der Feinstruktur (Phase, Oberwellen für zeitl. u. örtl. Kodierung) zur verbesserten Wahrnehmung von Tonhöhen u. Verstehen im Störlärmneinneinja (FineHearing)nein
Software / Strategien für optimiertes Sprachverstehen AutoSound, ClearVoiceSmartSound 2 (automatischer Wechsel der Programme je nach Situation) od. manuelle Wahl von Programmen Sonnet: ASM 2.0 (+Zoom),
Rondo: ASM 1.0,
Opus2: ASM 1.0
(Automatic Sound Management, vollautomatisch), FineHearing
MPIS,
MPIS XDP,
Crystalis,
Crystalis XDP
Reduktion der Windgeräusche Naida: jaN6: ja Sonnet: ja,
Rondo: nein
Opus2: nein
nein
EAS (Elektro-Akustische Stimulation) möglich neinN6: ja Sonnet: ja,
Rondo: nein
Opus2: nein
nein
Staub-/Wasserschutz Harmony: "wasserabweisend", Naida: wasserdicht nach IP 57,
 Neptune: sicher wasserdicht, IP 68
CP810, CP910/920: IP 57 mit Akkus, "geschützt gegen kurzes Eintauchen". Sonnet: spritzwassergeschützt, IP 54

Rondo mit Schutzhülle WaterWear, tauchfähig, IP 68


Opus2: "wasser-abweisend"
nein
Fernbedienung / Anzahl Programme Harmony: nein/3
Naida: ja/5
ja/4 ja/4 (Signalprozessor ist schalterlos) nein/4
Funk-/Drahtlos-/Bluetooth-Technik für Anbindung von Zubehör
Naida: ja

(über Gateway)
N6: ja

(FM direkt für kompatible Resound-Geräte oder per Bluetooth (BT) über Gateway - BT wird nach Software-Update verfügbar sein)


Sonnet: Wireless Ready - ist vorbereitet für Kopplung an Smartphone/Bluetooth-Geräte.


Bei allen ist ebenso über FM-/Mini-Batteriefach mit Audioschuh-Anschluss Anbindung von FM od. Bluetooth möglich.
nein
T-Spule für Anbindung von Zubehör ja ja ja ja
Data Logging (unterstützt Anpassungen) Naida: ja N6: ja Sonnet: ja nein
Laufzeit in Std. bis zu:
Batterie / Akku
30/16-36 (je nach Akkugröße) 60/30 Sonnet: 60/16,
Rondo: 90
?
Sprachverständnis (die Werte beziehen sich auf ältere Versionen von Prozessoren, für Naida, N6 od. Sonnet sind noch keine bekannt) 79% CNC bei 60dBA, 59% AB Worte bei 70dB SPL. 87% CUNY Sätze bei 70dB SPL. 87% CNC bei 60dBA, 69% AB Worte bei 70dB SPL, 97% CUNY Sätze bei 70dB SPL. 71% AB Worte bei 70dB SPL, 98% CUNY Sätze bei 70dB SPL.
(50% im Störschall, auch wenn die Störgeräusche mehrere Stufen lauter waren als die Stimme.)
Med-El, 2010.
?
Zuverlässigkeit / CSR des Implantat 99,8% nach 12 Mon., 99,1% nach 30 Mon.
(Sep. 2011: Rückruf beendet)
99,96% nach 12 Mon. (CI 500), 99,2% nach 48 Mon. (CI 24RE)
(Sep. 2011: Rückruf der CI 500 Serie)
99,9% nach 12 Mon. (Concerto), 
99,7% nach 48 Monaten (Sonata),
1997 letzter Rückruf (Pulsar).
?


Tipps für Kriterien zur Entscheidungsfindung:

  • Handhabung des Signalprozessors, Design (z.B. ist Bedienung nur über Fernbedienung möglich oder sind auch Schalter am Signalprozessor vorhanden? Wie staub-/wasserdicht ist der Signalprozessor? Sitz am Ohr und Kopf? Halt mit/ohne CI-Halterung?)
  • Die Hersteller verfolgen unterschiedliche Philosophien:
    1. Signal pur (250 Frequenzkanäle, sequentiell/parallel) + Kompression/Vorfilterung mit sehr schneller, fast unmerklicher Anpassung: ASM + FineHearing mit Kodierung der Feinstruktur, 1 bis 2 Mikrofone (Med-El) - das Gehirn lernt durch die Informationen durch FineHearing, selbst die Störgeräusche zu filtern, insbesondere zusammen mit einem 2. CI - wie gut das funktioniert ist individuell unterschiedlich, oder
    2. Signal pur (120 Frequenzkanäle, parallel) od. mit Vorfilter (ClearVoice, Zoom), 2 Mikrofone (Advanced Bionics) oder
    3. Signal (bis zu 160 Frequenzkanäle, sequentiell) mit Vorfilter (für Alltag, Lärm, Zoom, ...) und 2 Mikrofone (Cochlear), automatische (SCAN) oder manuelle per Fernbedienung, deutlich merkbare, Wechsel der Programme je nach Situation.
  • Wahl des Implantats: Größe, Material, ist MRT möglich bis zu welcher Feldstärke? Ist Magnet entfernbar?
  • Art der Stimulation (parallel, sequentiell), Kodierungsstrategien? Parallele Stimulation erlaubt, mehrere Töne gleichzeitig zu kodieren.
  • Maximale Pulsraten? Je höher die Pulsraten, desto "feiner" der Höreindruck.
  • Anzahl Spektralbänder/ Frequenzbänder/-kanäle / unterscheidbare Tonhöhen / "virtuelle Kanäle" (synonyme Begriffe für denselben Sachverhalt)?
  • Länge des Elektrodenträgers? Ausnutzung der Tonotopie? Kanaltrennung?
  • Ist eine schonende, atraumatische Einführung des Elektrodenträgers möglich? Eine weitestgehende Erhaltung der Nervenfasern u. Strukturen in der Cochlea ist sinnvoll für größtmöglichen Hörerfolg, u. z.B. auch für spätere Reimplantationen oder Anwendung anderer Lösungen (z.B. Stammzellen).
  • Wie sind Entwicklungspotential und Flexibilität des Implantats bei Änderungen/Update des Signalprozessors? Wichtig, um von Weiterentwicklungen möglichst lange und voll profitieren zu können!
  • Welches Potential bietet das CI-System für das Sprachverständnis im Störlärm an?
  • Welches Potential bietet das CI-System für genußvolles Musikhören an (wichtig ist hier vor allem die Anzahl unterscheidbarer Töne/Tonhöhen bzw. Kodierungsstrategien mit hochauflösendem Frequenzspektrum u. Kodierung der Feinstruktur)?
  • Welches Potential bietet das CI-System für das Verstehen von tonalen Sprachen (z.B. Mandarin) an (wie beim Musikhören auch hier ist wichtig insbesondere die Anzahl unterscheidbarer Töne/Tonhöhen bzw. Kodierungsstrategien mit hochauflösendem Frequenzspektrum u. Kodierung der Feinstruktur)!?
  • Unterstützung/Ankopplung von Zubehör möglich über Kabel, Induktion/T-Spule od. Funk / Drahtlostechnik wie z.B. Bluetooth oder Wi-Fi?

Quellen u.a.: