Mittwoch, 24. April 2013

Smartphones zum Telefonieren

Motorola Razr i

Als CI-Träger bin ich darauf angewiesen, dass die Telefone, Smartphones und Handys für die Telefonie eine besonders gute, klare, saubere Akustik bieten! Dafür hatte ich bisher das Motorola Defy die letzten Jahre - dieses gehört zu den besten Telefonie-Smartphones am Markt!
Somit sollte der Nachfolger wieder ein Motorola sein, diesmal das Razr i. Auch dieses hat eine sehr gute Akustik! Ich kann damit sehr gut telefonieren: akustisch über den Hörer und/oder direkt induktiv über die T-Spule  des CI, besser als mit jedem anderen Telefon, Smartphone oder Handy bisher! Der Hörer des Razr i erzeugt ein sehr starkes induktives Magnetfeld, somit kann man damit sehr gut auch direkt induktiv über die T-Spule telefonieren! Das Smartphone ist dabei knapp unterhalb, nicht über dem Signalprozessor, zu halten wegen sonst möglicher Störungen (typisch dafür ist ein "Brummen" oder "Tackern") durch die aktive Funkverbindung. Mit anderen Mobiltelefonen/Smartphones sind die Störungen durch die aktive Funkverbindung zu stark wegen der meist sehr ungünstigen Lage der Antenne.
Über Bluetooth oder die Kopfhörerbuchse kann aber wie üblich auch eine Induktionsschleife angeschlossen werden, was ermöglicht, dann beidseitig zu hören und zu telefonieren!

Nachtrag vom 22.12.2013: siehe auch weitere Infos im Beitrag HAC.

Testberichte:

Mittwoch, 10. April 2013

CI Vergleich 2013

Hinweis: neue Fassung von 2014 hier und für 2016 hier.

Aktualisierte Übersicht der CI's der 4 bekannten Hersteller (die 1. Fassung von 2011 ist hier zu finden):

Hersteller Advanced Bionics (AB) Cochlear Med-El Neurelec
Signalprozessor / Sprachprozessor Naida CI Q70 (HdO)
Harmony (HdO)
Neptune (Tasche)
Nucleus 5 (HdO: CP 810)
Nucleus 6 (HdO: CP 910/920)
HdO: Opus 2 XS
Single-Unit: Rondo
Digi SPK, Saphyr SP (HdO)
Anzahl Mikrofone u. Typ 2 bis 4 (oben am SP u. am T-Mic) 2 (omni-direktional, für Zoom-Funktionen) 1 2 (omni-direktional)
IDR, Mikrofon-empfindlichkeit 80 dB 80 dB (Klangfenster 45 dB) 75 dB (ASM, Automatic Sound Management,
Klangfenster 55 dB)
80 dB
Implantat (Länge) HiRes 90K (56,0mm)

HiRes 90K Advantage
CI 24RE

CI 512 (3,9mm x 50,5mm)

CI 551 Double Array

CI 422 Slim-Straight
Concerto (Titan: 4,5mm x 45,7mm)

Pulsar (Keramik: 33,6mm)

Sonata (Titan: 45,7mm)
Digisonic SP /
Digisonic SP evo (30,2mm), kein Fräsen, Befestigung mit 2 Schrauben, d.h. kürzeste OP-Zeit
MRT erlaubt? (nur mit Rücksprache mit dem Hersteller) ja, < 1.5 Tesla
(Magnet entfernbar)
ja, < 1.5 Tesla (Magnet entfernbar) ja, < 1.5 Tesla ja, < 1.5 Tesla
Anzahl Stimulations-
kanäle
16 22 (davon werden bei ACE bis 12 verwendet pro Durchlauf, siehe Kodierungsstrategien) 12 20 (? pro Durchlauf)
Anzahl Stromquellen 16 1 24 1
Art der Stimulation parallel sequentiell parallel im Tieftonbereich ( 3 od. 4 Kontakte/Kanäle) und sequentiell sequentiell
Maximale Pulsrate 83000/s 31500/s 50704/s 24000/s
Anzahl Frequenz-/Spektral-
bänder bzw. potenziell unterscheidbare Ton-
höhen ("Virtuelle Kanäle", "Virtuelle Elektroden", "pitches" mithilfe Stromsteuerung/
-verteilung)
Implementiert: 120

Mittelwert, ermittelt in Studien: 100

(aus Forschung: manche können bis zu 460 Töne unterscheiden)
Mittelwert, ermittelt in Studien: 161 Implementiert: 250 63
Frequenzbereich 150 bis 8000 Hz 188 bis ca. 8000 Hz 70 bis 8500 Hz ?
Elektrodenträger
(Länge über alle Kontakte)
HiFocus 1j 17mm

HiFocus Helix 13mm

HiFocus Mid-Scala atraumatisch
CI 24RE mit Träger  Advance, Slim-Straight, Hybrid oder Straight.

CI 512 Contour Advance (vorgeformt) 19mm

CI 551 Double Array

CI 422 Slim-Straight 20mm (atraumatisch)

CI 541 ABI
Standard 31mm

Medium 24mm

Compressed 12mm

Split

ABI

atraumatisch: 
FlexSoft 31mm, 
Flex28 28mm, 
Flex24 24mm, 
Flex20 20mm
Standard 25mm

evo 24mm atraumatisch

Binaural 17mm

ABI
Anzahl Elektrodenkontakte 16 + 2 22 + 2 (19 od. 24) + 2 je nach Träger 20 + 2 od. binaural:
2 x 12
Signalkodierungsstrategien HiRes 120ACE, SPEAK, MP3000 HD-CIS, FineHearing (FSP, FS4, FS4p) ?
Kodierung der Feinstrukturneinneinja (FineHearing)nein
Software / Strategien für optimiertes Sprachverstehen AutoSound, ClearVoiceSmartSound 2 od. manuelle Wahl von Programmen je nach Situation ASM (Automatic Sound Management), FineHearing Crystalis
Wasserschutz Harmony: "wasserabweisend", Naida: wasserdicht nach IP 57, Neptune: sicher wasserdicht, zertifiziert nach IP 68 CP810, CP910/920: IP 57 mit Akkus, "geschützt gegen kurzes Eintauchen". "wasserabweisend" nein
Fernbedienung / Anzahl Programme Harmony: nein/3
Naida: ja/5
ja/4 ja/4 (Signalprozessor ist schalterlos) nein/4
Funk-/Drahtlos-/Bluetooth-Technik für Anbindung von Zubehör
Naida: ja

(über Gateway)
Nucleus 6: ja

(FM direkt für kompatible Resound-Geräte oder per Bluetooth (BT) über Gateway - BT wird nach Software-Update verfügbar sein)

nein


(über langes Batteriefach mit Audioschuh-Anschluss ist Anbindung von FM od. Bluetooth möglich)
nein
T-Spule für Anbindung von Zubehör ja ja ja ja
Laufzeit in Std. bis zu: Batterie / Akku -/16 60/30 90 (Standard/ Rondo) bzw. 60 (XS) /16 ?
Sprachverständnis (die Werte beziehen sich auf ältere Versionen von Prozessoren, für Naida u. Nucleus 6 sind noch keine bekannt) 79% CNC bei 60dBA, 59% AB Worte bei 70dB SPL. 87% CUNY Sätze bei 70dB SPL. 87% CNC bei 60dBA, 69% AB Worte bei 70dB SPL, 97% CUNY Sätze bei 70dB SPL. 71% AB Worte bei 70dB SPL, 98% CUNY Sätze bei 70dB SPL.
(50% im Störschall, auch wenn die Störgeräusche mehrere Stufen lauter waren als die Stimme.)
Med-El, 2010.
?
Zuverlässigkeit / CSR des Implantat 99,8% nach 12 Mon., 99,1% nach 30 Mon.
(Sep. 2011: Rückruf beendet)
99,96% nach 12 Mon. (CI 500), 99,2% nach 48 Mon. (CI 24RE)
(Sep. 2011: Rückruf der CI 500 Serie)
99,9% nach 12 Mon. (Concerto), 
99,7% nach 48 Monaten (Sonata),
1997 letzter Rückruf (Pulsar).
?

Sonntag, 7. April 2013

Cochlear meldet neues Patent für voll-implantierbares CI in den USA an

Ächz! Der April-Scherz 2013!

Cochlear hat nun ein neues Patent beim US Patent and Trademark Office eingereicht mit einem neuen, sehr interessanten Ansatz und Lösung für ein voll-implantierbares Cochlea-Implantat!

Zwar gibt es bereits viele Patente von allen Herstellern für diese Vorrichtungen, dieses scheint aber weit über den Stand der Technik hinauszugehen!

Der größte Fortschritt scheint in der chirurgischen Technik zu sein. Da die Elektronik auf einem flexiblen Substrat aufgebracht wird, kann sie in eine zylindrische Form gerollt werden. Beginnend mit der Elektrodenanordnung wird die gesamte Anordnung dann durch ein Nasenloch eingeführt. Der Elektrodenträger wird weiter durch die Eustachische Röhre zum Runden Fenster der Cochlea geführt und dort eingeführt in die Cochlea. Herkömmliche arthroskopische Instrumente werden dabei durch das entgegengesetzte Nasenloch eingeführt und auch durch einen kleinen Einschnitt in das Trommelfell. Es gibt dabei keine Rasur der Haare, keine anderen Einschnitte als am Trommelfell und daher nun keine Wartezeit vor der Aktivierung des CI!

Die Operation kann anscheinend mit einem milden Sedativum und einem Lokalanästhetikum durchgeführt werden. Da keine Notwendigkeit mehr besteht, das Zurückgehen  von Schwellungen und die Einheilung abzuwarten, kann das Implantat am Tag der Operation aktiviert werden.

Um die Batterie (oder einen Super-Kondensator) zu laden, wird eine Ladebox neben dem Bett stehen und die Energie drahtlos während des Schlaf übertragen.

Wichtige Punkte in den Eigenschaften:
  • Die Elektronik ist auf einem flexiblen Substrat aufgebracht, die für eine nasale Insertion aufgerollt werden kann.
  • Verwendung eines Superkondensators anstelle einer Batterie.
  • Einführung der Elektrodenanordnung durch die Eustachische Röhre und das Runde Fenster.
  • Abrollen des Substrats, damit es flach in der Stirnhöhle liegt.
  • Drahtlose Hochfrequenz-Aufladung.



Meine Gedanken hierzu: vermutlich würde das Mikrofon auf dem Elektrodenträger auf Höhe des Runden Fenster angebracht und sitzt damit hinter dem Trommelfell. Dann müsste noch sichergestellt sein, dass die Eustachische Röhre den Elektrodenträger nicht verstopft würde, denn sonst wäre der Druckausgleich nur schwer möglich! Bei mir z.B. ist dieser sehr schlecht, merke es jedes Mal bei Start und Landung im Flugzeug oder bei Fahrten zwischen Gebirge und Tälern bzw. dem Tiefland. Eventuell könnte man den Elektrodenträger so gestalten, dass er im Bereich der Eustachischen Röhre hohl ist und somit der Austausch von Luft zw. Cochlea und Nase u. Stirnhöhle möglich wäre!

Festzuschüsse statt Sachleistungen für Hilfsmittel?

Wie in diesen Tagen zu erfahren fordern die Gesundheitshandwerke und die Bundesregierung ein Festzuschusssystem für Hilfsmittel (Hilfsmittelkatalog), insbesondere sollen Hörgeräte dazu gehören! Das würde eine Aufgabe des Sachleistungsprinzip der gesetzlichen Krankenkassen bedeuten und wäre somit mit hohen Zusatzkosten für die betroffenen Patienten verbunden! Dann hätte man auch keine rechtliche Handhabe mehr wie aktuell, ggf. die volle Kostenerstattung bei den Kassen einzuklagen! Ein Festzuschuss bedeutet auch, dass alle Grade der Behinderung, Krankheit oder hier der Hörfähigkeit in einem Topf geschmissen würden wie bis ins Jahr 2012 auch bei den Festbeträgen!
Das kann ich nicht gut heißen! Die Erfahrung mit den bisherigen Festbeträgen zeigt, dass auf diese Weise eben kein Wettbewerb entstehen kann, der zu kostengünstigeren und besseren Hilfsmitteln führen würde! Es sollen wieder mal Sparmaßnahmen auf den Rücken der Patienten durchgesetzt werden und dies bei den aktuellen Überschüssen von fast 30 Milliarden € bei den gesetzlichen Krankenkassen!

Ich unterstütze damit die Position des DSB:



Achtet darauf, bei welcher Partei ihr bei der Bundestagswahl in diesem Jahr 2013 das Kreuzchen setzt! Nicht, dass es wirklich so weit kommt!

Quellen: Presseinformation der IHM