Donnerstag, 31. Mai 2012

6 Monate nach der EA

23.05.2012: meine aktuelle Hörkurve rechts mit CI
Seit der Erstanpassung sind nun etwa 6 Monate vergangen, die Fortschritte sind nun mehr und mehr subtil. In schleichendem Tempo wird es immer besser.

Zwischen den Anpassungsterminen regele ich nach und nach mithilfe der Fernbedienung die Lautstärke nach, so wie es für mich erträglich ist bzw. angenehm laut ist. Diese Grenze verschiebt sich im Laufe der Zeit mit der Gewöhnung an die jeweils neue Stimulation.

Der geplante Anpassungstermin Ende April platzte und hatte ihn stattdessen am 23. Mai. Wir konnten an diesem Termin das große "Loch" beheben, das ich empfand. Es wurden nach der Neueinstellung der Elektroden und Aktivierung im Labor die Stimmen deutlich lauter und verständlicher. Zuhause nun aber merke ich dafür nun umso deutlicher, dass meine Hörkurve mitten durch die Sprachbanane verläuft: meine eigene Stimme höre ich laut und deutlich, dagegen sind weiter entfernte Stimmen, ab 3 m, oder aus Radio und Fernsehen nur undeutlich, verschwommen und nur teilweise zu hören. Teile der Stimme werden "verschluckt", d.h. sie fallen unter meiner Hörschwelle weg.

Trotzdem hat sich das Sprachverständnis bisher deutlich verbessert, von nur etwa 10% vor der OP auf nun 80% (nur CI) bis 100% (CI plus HG) für Zahlen.

Meine Hörentwicklung:
schwarz: vor der OP im Oktober 2011,
grün: Anfang Februar 2012,
blau: Ende März 2012,
rot: nach Anpassung am 23. Mai 2012.
23.05.2012: Entwicklung des Sprach-
verständnis nur CI od. CI+HG:
schwarz: vor der OP im Oktober 2011,
grün: Februar 2012,
rot: nach Anpassung vom 23. Mai 2012.
Nun werde ich im Juni 2012 das Hörtraining in der Kaiserberg-Klinik, Bad Nauheim, im Rahmen einer Reha durchführen.

Dort wird das HG abgelegt und das Ohr vertäubt, so daß man sich nur auf das CI-Hören konzentriert. In täglichen Anpassungen und Übungen wird nun das Hören mit dem CI trainiert. Bin sehr gespannt, wieviel das bringen wird...

Zu den hier gezeigten Diagrammen muß ich noch anmerken, daß da noch einige Unsicherheit drin ist, da es sich um Freifeldmessungen handelt: die Töne und Stimmen kommen aus dem Lautsprecher, d.h. nicht über Kopfhörer, dazu war das Fenster im Labor offen, somit war noch ein Rauschen von draußen im Hintergrund hörbar und es handelte sich bei den Testtönen um vergleichsweise schwer erkennbare Doppeltöne... das ging bei meinem Akustiker für die Hörgeräte deutlich einfacher...ächz.