Donnerstag, 29. Dezember 2011

Videos zum Thema CI

Auf Youtube findet ihr eine Menge Videos zum Thema CI zum Beispiel mit den folgenden Suchbegriffen "Cochlea Implantat Operation" oder "Cochlear Implant Surgery". Zwei Beiträge finde ich sehr gelungen, eines zeigt die Funktion des Med-El Maestro und das andere zeigt die Implantation u. Insertion des Cochlear Implantats und Elektrodenträger in "Soft Surgery" über das Rundfenster, sieht nach Elektrodenträger Contour Advance mit CI24RE od. CI512 aus (?). Beim Operationsvideo können englische Untertitel aktiviert werden.

Samstag, 17. Dezember 2011

Bluetooth-Induktionsschleifen

Ein gutes Hilfsmittel für Hörgeschädigte sind Induktionsschleifen. Damit kann man störungsfrei ohne Nebengeräusche z.B. Musik, Radio hören oder fernsehen. Auch werden keine Nachbarn oder Familienmitglieder gestört wg. zu laut eingestellter Lautsprecher! ;-) Voraussetzung dafür, dass man das benutzen kann, ist: die Hörgeräte oder Sprachprozessoren der CI's müssen sogenannte T-Spulen integriert haben.

Fein und bequem zu benutzen sind nun Bluetooth-Induktionsschleifen, weil leicht und kabelfrei, wie z.B. das Humantechnik CM-BT2: diese kann man z.B. auch an Handys, Smartphone und andere Telefone mit Bluetooth-Sender ankoppeln und bei sehr guter Qualität z.B. telefonieren! Man legt sich hierbei eine kleine, nicht störende Schleife um den Hals, die per Induktion die Signale an die T-Spule des HG od. CI überträgt.

Das CM-BT2 benutze ich jetzt anstatt des vergleichbaren Phonak iCom, da das iCom wg. der dabei verwendeten proprietären digitalen Induktion nur für neuere Phonak-Hörgeräte wie z.B. Naida verwendbar ist! Bei Misch-Versorgung wie nun bei mir, links HG und rechts CI, ist daher nur die ansonsten übliche analoge Induktion möglich, somit also nun das CM-BT2.

Die akustische Qualität des CM-BT2 ist vergleichbar gut wie das iCom. Das iCom hat allerdings noch den Vorteil, daß die Umschaltung der Hörgeräte auf Induktion bzw. die T-Spule automatisch geschieht, wenn zum Beispiel am angekoppelten Smartphone ein Anruf reinkommt oder Musik abgespielt wird. Dagegen müssen CI und HG bei Nutzung des CM-BT2 manuell umgeschaltet werden.

Als Bluetooth-Sender verwende ich entweder mein Smartphone, das Notebook oder den B-Speech Tx2, den kann man z.B. auch an die Kopfhörer-Buchse des Fernsehers anschließen.

Tag 24 nach der Erstanpassung

Hatte diese Woche wieder eine Anpassung: dort konnten wir nach Abstimmung der 12 einzelnen Kanäle, d.h. Bestimmung des C-Levels, wieder die Dynamik und Lautstärke wieder etwas erhöhen. Meine Hörschwelle ist nun etwa im Schnitt um 5 dB nach oben gewandert (siehe dazu diesen Bericht). Seit etwa Anfang dieser Woche war ich in der Lage, zusammen mit Lippenlesen und CI-Ohr Gesprochenes zu verstehen! Seit der letzten Anpassung geht es noch etwas besser - allerdings bleiben die Stimmen für mich subjektiv noch immer sehr leise und sehr "seltsam" unscharf bzw. undeutlich. Klingen tut es für mich dagegen subjektiv kaum unnatürlich - wird ja oft z.B. als "roboterhaft" beschrieben.

Bei Übungen mit der Bluetooth-Induktionsschleife Humantechnik CM-BT2 und dem Bluetooth-Sender B-Speech Tx2 bzw. direkt dem Sender des Notebooks verstehe ich bei entsprechend eingestellter Lautstärke teilweise die Ansagen der Nachrichtensprecher in den Videos auf www.tagesschau.de zusammen mit dem Lippenbild und auch die ersten Kapitel der Heidelberger CI-Trainings-CD noch bei Vorlage des Textes. Noch ist das ziemlich unangenehm für mich, da es in den hohen Frequenzen bei der dazu nötigen Lautstärke noch sehr ziept! Muss es langsam angehen lassen...

So langsam bekomme ich eine Ahnung wie "unglaublich" laut Zischlaute und harte Konsonanten "normalerweise" sein müssen! Bin ganz baff! Es ist noch sehr unangenehm für mich, d.h. wenn zu laut, ziept es noch sehr! Somit kann die Anpassung und Hebung der Hörschwelle nur in sehr kleinen Schritten voranschreiten. Bin aber guten Mutes - es sind Fortschritte erkennbar. ;-)

Freitag, 9. Dezember 2011

Logopädie

Ich wurde gefragt, ob ich auch Logopädie-Stunden habe. Ja, regelmäßig mindestens 1x die Woche, je 45 Minuten. Momentan üben wir das Erkennen von Geräuschen. Für das Erkennen von Zahlen, Wörtern oder Sätzen reicht es ja noch nicht, siehe meinen letzten Beitrag. Es werden dann im Audiolog, einer Software für (Sprach-)Therapie und Sonderpädagogik, z.B. Geräusche 2x hintereinander abgespielt. Man muß dann angeben, ob es das gleiche Geräusch war. Momentan ist das Erkennen von z.B. Tierlauten nicht einfach, weil auch hier gewisse Tonanteile fehlen.

Entscheidend für den Erfolg einer CI-Anpassung sind regelmäßige Übungen privat und in der Logopädie ggf. mit Anleitung und regelmäßige Anpassungen des CI.

Plane demnächst, sobald Sprache besser hörbar wird, z.B. Hörbücher oder ähnliches z.B. auf meinem langen Arbeitsweg im Auto einzusetzen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Tag 14 nach der Erstanpassung

Vorgestern hatte ich nun die 2. Anpassung. Dort konnten wir die Hörschwellen etwas anheben, insbesondere im Tieftonbereich. Stimmen sind aber immer noch sehr undeutlich zu hören. Grund hierfür ist, daß wie es im Audiogramm unten zu sehen ist, meine Hörschwelle auf dem CI-Ohr immer noch knapp unterhalb der Sprachbanane verläuft.

(Vorlage von Med-El) Ergänzt um meine Hörkurven auf dem
CI-Ohr vor der OP (rot) und nach der 2. Anpassung (grün).
Durch Training, Gewöhnung und regelmäßige Anpassung werden wir versuchen, die Hörschwelle über die Sprachbanane anzuheben. In diesem Zuge kann ich dann auch das Erkennen von Geräuschen und Sprachverstehen üben. Ziel der Anpassungen ist es, daß, sobald es von mir akzeptiert werden kann - d.h. es mir nicht zu laut wird, die Dynamik jeweils erweitert wird. Die 4 Programme des Opus2 sind mit jeweils etwas mehr Lautstärke und Dynamik belegt, so kann ich selbst nach Bedarf in Abstand von einigen Tagen jeweils nachstellen bis zur nächsten Sitzung bei der CI-Anpassung. Mit genügend großer Dynamik wird dann später auch Sprachverstehen möglich werden. Einen dazu passenden Artikel von Heike Bagus habe ich hier bereitgestellt (hier gefunden). Dort könnt ihr über die Ziele und Vorgehensweise einer CI-Anpassung nachlesen.

Dies wird bei mir, bedingt durch die seit Geburt, über 40 Jahre, bestehende Fast-Taubheit, wahrscheinlich ein längerer Prozeß über Monate... Etwa Winter 2012 wissen wir dann mehr. ;-)

Verblüfft bin ich aber, wie deutlich und satt tieftönend ich z.B. nun seit der letzten Anpassung das Poltern und Rumpeln meines Autos beim Fahren über Bodenwellen und Schlaglöchern höre. Das haben so bisher meine Hörgeräte, auch nicht die Phonak Naida, wohl wegen der von mir benötigten starken Kompression nicht übertragen!

Ich kann zur Zeit auch nicht bestätigen, daß CI's grundsätzlich hochtönend klingen. Klar, dadurch, daß die Bandbreite nun deutlich größer ist, klingt vieles heller, schriller, weil im Vergleich zu früher bei den Klangbildern der Geräusche bis zu 4-fach neue Hochton-Frequenzen dazugekommen sind. Seit der letzten Anpassung höre ich aber auf dem CI-Ohr auch viel Tieftönendes ähnlich tief wie auf dem HG-Ohr. Andere Geräusche überträgt das Hörgerät links wg. der Kompression nicht, wie z.B. das oben genannte Poltern beim Fahren!? Verwirrend ist bei vielen Geräuschen jetzt momentan dabei auch die teilweise größere Dynamik auf dem CI-Ohr im Vergleich zum HG-Ohr.

Spannend ist es :-) Zum Vokale hören reicht es leider noch nicht - somit Geduld, nur Geduld, heißt auch hier die Losung!

Montag, 5. Dezember 2011

1 + 1 = 1+

Die letzten Tage waren sehr interessant, insbesondere wenn links das HG-Ohr und rechts das CI-Ohr zusammenarbeiten. Das summierte Klangbild klingt nun deutlich heller, schärfer - hohe Frequenzen sind laut, differenziert und deutlich hörbar.

Wird es deutlich lauter, ziept es allerdings noch und kann dann keine entsprechende Frequenz erkennen - heisst wohl, daß ich mich hier noch etwas gedulden muß zur Gewöhnung.

Gut hören kann ich momentan auf dem CI-Ohr Frequenzen zw. ca. 1500 Hz u. 8500 Hz. Der Tiefton zwischen ca. 100 Hz bis 1500 Hz ist noch sehr leise, besonders im Bereich zwischen 100 Hz bis 500 Hz. Getestet habe ich das mit einem "Testtone" App auf einem Smartphone. Dabei ist hier zu beachten, daß Frequenzen über 8500 Hz bei meinem Smartphone verfälscht wiedergeben werden, weil die Lautsprecher das nicht korrekt wiedergeben können.

D.h. also insgesamt, ich kann auf dem CI-Ohr momentan insbesondere Stimmen kaum hören, dagegen sind das Klappern von Geschirr, Geraschel von Papier, Folien oder Laub, Klicken von Mausrädern, Klimpern von Schlüsseln usw. sehr laut. Klingt alles soweit nicht unnatürlich - soweit ich das beurteilen kann. Alles was gut hörbar ist, klingt härter und differenzierter!

Sehr interessant klingen nun Musikstücke, gehört mit CI u. HG: z.B. Schlagzeug klingt nun sehr hart, schrill und gleichzeitig sehr viel differenzierter, es sind einiges an Tönen und Nuancen dazugekommen... :-) Für die Stimmen ist noch das HG verantwortlich, klingen noch wie bisher.

Morgen ist die nächste Anpassung, dann bin ich mal gespannt, ob man am Tiefton etwas anheben kann - drückt mir die Daumen!