Donnerstag, 21. Juni 2012

Kaiserberg-Klinik, Bad Nauheim II

Wie so oft hat sich der Höreindruck nach der 1. Einstellung in der Klinik schrittweise und über Nacht geändert, dabei konnte ich die Lautstärke schrittweise erhöhen. Die kratzigen stimmlosen Männerstimmen wurden sehr tieftönig und noch schwerer verständlich, weil kaum Dynamik mehr da war und somit alles zu einem Brei verschwamm, der Hochton (Wasserstrahl, Vogelgezwitscher u. Geschirrgeklapper) wurde unangenehm laut, dagegen war der für die Sprache besonders wichtige mittlere Frequenzbereich vergleichsweise zu leise mit zu wenig Dynamik. Geräusche und Stimmen aus Lautsprechern waren nicht mehr erkennbar, verschwammen zu einem tiefen Brummen.
Übergangsweise konnte ich mich behelfen, wenn ich die Lautstärke des CI über die Fernbedienung auf Maximum und die Empfindlichkeit des Mikrofons dagegen auf Minimum stellte. Subjektiv hatte ich nun den Eindruck, dass die eben beschriebene "Badewannekurve" dabei nun sich umkehrte, d.h. Bass und Hochton leiser wurden und dagegen Stimmen deutlicher wurden. Am Dienstag hatte ich dann eine neue Anpassung, bei der wir den Anteil von Tiefton und Hochton eher reduziert, den mittleren Tonbereich und insgesamt die Lautstärke dagegen deutlich angehoben haben. Vor allem Männer-Stimmen klingen nun sehr nach "Reibeisen" und kratzig, körnig!
Das macht es noch schwierig, Gesprochenes leicht zu verstehen. 
Mit dieser Einstellung war ich nun aber in der Lage auch bei Störlärm bis zu einem gewissen Grad mit dem CI allein ohne Mundbild ein Gespräch zu führen! Auch ein Telefongespräch führte ich mit der Hörtherapeutin. :)
Prinzipiell geht also nun einiges - ist aber noch sehr anstrengend! Hatte nun, seit ich hier in der Klinik bin, heute die 6. Migräne-Attacke. Gegen den Kopfschmerz nehme ich Sumatriptan ein, dann bin ich bzw. ist der Tag soweit gerettet! :)
Während der Attacke bzw. bis das Triptan vollständig wirkt, verändert sich auch der Höreindruck und man hört dann verzerrter und deutlich verschwommener, d.h. Vokale und Konsonanten sind dann schwerer erkennbar! Das Hörtraining heute war deswegen eher durchwachsen nach dem guten Tag gestern!
Das Ziel für mich in der nächsten Zeit bis zum Ende der Reha und darüber in den nächsten Monaten wird es sein, die Lautstärke und Dynamik des CI schrittweise weiter zu erhöhen, so dass jeweils über alle Frequenzen die Lautstärke noch erträglich ist. Je mehr Dynamik nun vorhanden ist, desto mehr Details werde ich aus der Klangwelt erkennen können und insbesondere Gesprochenes desto einfacher, leichter verstehen können.

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